Die Lymphtherapie ist als Sonderform der physikalischen Therapie anfangs des 20. Jhd. entstanden.
Die Anwendung der Lymphtherapie setzt, sofern sie nicht ausschließlich zu kosmetischen Zwecken eingesetzt wird, eine qualifizierte Fortbildung auf Basis einer medizinischen Fachausbildung, sowie einige Erfahrung und ein gutes Maß an Einfühlungsvermögen voraus.
Die Lymphologie gehört zu den in der Ausbildung jeglichen medizinischen Personals zu den vernachlässigten Themen. Dabei ist der menschliche Körper überall von Lymphgefäßen durchzogen. Überall!, auch wenn es nach wie vor ‘Mediziner jeglicher Art‘ gibt, die anderes behaupten. Prof. Dr. Földi hat schon im späten 20. Jhd. den Beweis erbracht.
Nicht jede unserer Körperzellen wird direkt über ein Blutgefäß (eine Arterie) mit Sauerstoff, Zucker, Mineralstoffen, Vitaminen, … versorgt. Das könnte der Organismus gar nicht leisten. Vielmehr geben die kleinen Arterien die genannten Stoffe in den Zwischenzellraum (quasi ein Sumpfgebiet zwischen den Zellen) ab. Die Zellen holen sich, was sie benötigen und verbrennen z.B. den Zucker und den Sauerstoff, um Energie zu gewinnen. Wie bei jeder Verbrennung fallen Abfallstoffe (Schlacke, Asche) an. Diese werden von den Zellen wieder ins ‘Sumpfgebiet‘ abgegeben. Die klein geformten Anteile können von den kleinen Venen aufgenommen und abtransportiert werden. Die größeren jedoch passen nicht durch die ‘Einlassventile‘ der Venen. Sie werden von den initialen Lymphgefäßen mit größeren Öffnungen aufgenommen, in immer größer werdende Gefäße geleitet, zwischendurch in Lymphknoten auf Krankheitserreger geprüft und gereinigt und letztlich auch wieder zum Herz transportiert. So schließt sich der Kreislauf von Blutgefäß- und Lymph-Kreislauf.
Daraus ergeben sich die Indikationen für die Lymphtherapie:
- Wenn zu wenige Lymphgefäße angelegt sind (und der Abtransport deshalb nicht ausreichend ist)
- Wenn die Lymphgefäße missgebildet sind und so ihrer Transportfunktion nicht ausreichend nachkommen können
- Wenn die Lymphgefäße durch Operation oder Verletzung durchtrennt wurden
- Wenn die Lymphgefäße wegen Chemotherapie oder Bestrahlung in ihrer Funktion eingeschränkt sind
- Wenn (vor allem die venösen) Blutgefäße wegen Störungen (Krampfadern, ….) nicht mehr genügend Flüssigkeit aus dem Gewebe (Sumpfgebiet zwischen den Zellen) aufnehmen können bzw. Flüssigkeit von ihnen zurück ins Gewebe ‘sickert‘
- Wenn die (arteriellen) Blutgefäße nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen bringen können (Verstopfungen, Entzündungen), fallen vermehrt saure Verbrennungsrückstände in den Zellen an, die vom Lymphsystem abtransportiert werden müssen
- Oedeme nach Operationen (Gelenke, Brustkrebs, Prostatakrebs, …)
- dicke Beine bei Krampfadern
- Offene Beine (Ulcus cruris)
- Lymphoedem
- Lipoedem
- Migräne
- Spannungskopfschmerzen
- Fibromyalgie
- rheumatische Beschwerden
Bestandteile unserer Lymphtherapie:
- manuelle Lymphdrainage
- Komplexe physikalische Entstauungstherapie
- Kompressionsverband
- Kompressionsstrümpfe
- ggf. Lymphtape
- Hinweise zur Bewegungstherapie
- Beratung zu sinnvoller Ernährung
- Aromatherapie
- Spagyrik
- Ausleitungsverfahren
Freuen Sie sich auf eine Zeit der Erholung und Entspannung. Lassen Sie sich sehr sanft berühren und genießen Sie, wie der Druck und die Spannung ganz langsam nachlassen. Manche Patient/innen schlafen während der Behandlung ein. Viele haben direkt nach der Behandlung das Bedürfnis, Wasser zu lassen, bei manchen zeigt sich die Reaktion erst Stunden später oder auch nur sehr verhalten. Alles ist möglich …