Das naturheilkundliche Verfahren der Therapie mit Blutegeln ist bereits seit etwa 2.000 Jahren bekannt und bewährt.
Die in Deutschland therapeutisch genutzten Blutegel (Hirudo medicinalis) unterliegen als zulassungspflichtiges Fertigarzneimittel strengen Qualitätsstandards und Hygienebestimmungen und werden ausschließlich zu diesem Zweck gezüchtet.
Während des Blutsaugens sondern die Egel über 200 verschiedene Stoffe in Blut und Gewebe ab. Diese wirken unter anderem gegen Schmerzen und Entzündungen und außerdem hemmen sie die Blutgerinnung. Eine dieser gerinnungshemmenden Substanzen ist Hirudin, eine weitere Calin.
So funktioniert die Blutegeltherapie:
Blutegel bohren eine kleine Wunde in die Haut, setzten sich fest und geben während des Saugens über den Speichel ihre hochwirksamen Substanzen in Blut und Gewebe ab.
Der Egel saugt etwa 10 bis 15 Milliliter Blut, etwa noch einmal so viel wird durch die Nachblutung ausgeleitet. Als Wirkungen werden beschrieben:
- allgemein erleichternd und beruhigend
- blutreinigend und entgiftend
- entzündungshemmend
- schmerzstillend
- krampflösend
Der Inhaltstoff Calin bewirkt die (bis zu 24 Stunden) dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten, was einem sanften Aderlass gleichkommt.
Hirudin, der bekanntere Inhaltsstoff wirkt
- gerinnungshemmend
- lymphstrombeschleunigend
- antithrombotisch
- gefäßkrampflösend
Anwendung findet die Blutegeltherapie bei:
- Gefäßerkrankungen
- Venenentzündungen
- Krampfadern
- Hämorrhoiden und Blutergüsse
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Wirbelsäulen- und Ischias Beschwerden
- Arthrosen, rheumatoide Arthritis
- Nervenbeschwerden und Spannungskopfschmerzen
Weitere Erkrankungen:
- Migräne
- Menstruationsbeschwerden
- Tinnitus
- Schwindel
- Furunkel und Abszesse
- und vieles mehr
Kontraindikationen:
- Patienten, die Blut verdünnende Medikamente nehmen
- Vorliegen massiver Lebererkrankungen
- drei Tage vor oder nach einer Zahnextraktion oder Operation
- arterielle Verschlusskrankheit
- Diabetes mellitus Typ l
- Blutegel dürfen darüber hinaus nicht auf Stellen gesetzt werden, die von Hautkrankheiten betroffen sind.